Hochwasser: Dezentrales Krisenmanagement hat sich bewährt
„Die Strukturen des kommunalen Krisenmanagements und die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Landkreisen und dem Land hat sich in der aktuellen Hochwassersituation in Niedersachsen in hervorragender Weise bewährt“ stellte der Präsident des Niedersächsischen Landkreistages, Landrat Sven Ambrosy, in einer ersten Zwischenbewertung der aktuellen Hochwasserbekämpfung fest. Gleichzeitig dankte Ambrosy den zahlreichen ehrenamtlichen Kräften. „Ohne den ungeheuren Einsatz in der Nachbarschaftshilfe und im Ehrenamt wäre auch diese Krise nicht zu bewältigen.“
„Die Lage ist in Niedersachsen weiter sehr unterschiedlich. Gerade deswegen ist die dezentrale Krisenbekämpfung von unschätzbarem Wert. Sehr gut läuft nach unserem Eindruck auch die Nachbarschaftshilfe unter den Landkreisen. Mein Dank gilt aber auch der landesweiten überörtlichen Hilfe bis hin zum Einsatz von Komponenten aus ganz Deutschland und dem EU-Ausland,“ fügte Ambrosy hinzu.
„Es zahlt sich aus, dass wir nach dem Harz-Hochwasser 2017 die Strukturen verbessert und das Katastrophenschutzgesetz auf unsere Anregung hin novelliert wurde. Mit dem Instrument des sog. örtlichen außergewöhnlichen Ereignisses kommen wir bisher gut durch diese Krise. Es ermöglicht, weiter dezentral zu entscheiden, aber zentral alle benötigte Unterstützung zu organisieren,“ zog NLT-Hauptgeschäftsführer Hubert Meyer eine erste Bilanz.
Gleichzeitig forderte Meyer von Bund und Land, die Krisenvorsorge noch ernster als in der Vergangenheit zu nehmen. Wir hoffen, dass die politische Nachbereitung der aktuellen Hochwasserlage nicht nur einmalige Hilfen für die Betroffenen und die zerstörte kommunale Infrastruktur bringt, sondern wir auch schnell deutlichere Prioritätensetzungen vom Bund und Land für eine dauerhafte Stärkung des Katastrophenschutzes erkennen.“