Landkreistag und Wasserverbandstag fordern intensivere Nutria-Bekämpfung

Maßnahmenbündel im Spitzengespräch mit Minister Wenzel erörtert

„Die Nutria-Bekämpfung in Niedersachsen muss dringend und mit zahlreichen Maßnahmen intensiviert werden – sonst drohen erhebliche weitere Schäden an Hochwasserschutzanlagen, Deichen und Dämmen im Land“ – diese Botschaft übermittelten der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages, Prof. Dr. Hubert Meyer, und Präsident Heiko Albers vom Wasserverbandstag dem Niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel im Rahmen eines Spitzengesprächs am gestrigen Montag.

Beide berichteten, der aus Südamerika stammende Schädling, eine sogenannte invasive (d. h. nicht heimische) Art, richte an Deichen und Dämmen in Niedersachsen erhebliche Schäden an und gefährde so den Hochwasserschutz – sowohl im Binnenland als auch an der Küste. Seit 2015 haben sich die Fangzahlen auf fast 22.000 Exemplare vervielfacht. Nunmehr sind erste Tiere auch an der niedersächsischen Sturmflutküste gesichtet worden. Die aus Klei mit Sandkern bestehenden Deiche bilden den Hauptschutz von 1,2 Millionen Niedersachsen und werden von den Tieren durch massive Unterhöhlungen und Untergrabungen in Stabilität und Funktion gefährdet.

Minister Wenzel zeigte Verständnis für die von den Verbänden vorgetragene Problematik und betonte die Bedeutung eines effektiven Hochwasserschutzes in Niedersachsen. Verabredet wurde daher die Prüfung eines Bündels von verschiedenen Maßnahmen: So sollen die bei der Bisamjagd bereits bewährten Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer auch für die Nutriajagd eingesetzt werden können. Beide Verbände warben für eine flächendeckende Bekämpfung durch intensive Bejagung und eine entsprechende Anpassung des niedersächsischen Jagdrechts. In den entsprechenden naturschutzrechtlichen Managementplänen sind für Niedersachsen zudem flächendeckend die Strukturen zu schaffen, die eine effektive Bekämpfung der Nutria ermöglichen.