Wasserstoffwirtschaft benötigt zusätzliche Wassermengen

„Wasserstoff hat das Potenzial, als Energieträger der Zukunft zu Versorgungssicherheit und Klimaschutz beizutragen“, sagt NLT-Präsident Sven Ambrosy anlässlich eines Gesprächs von Niedersächsischem Landkreistag (NLT) und Wasserverbandstag (WVT). Die Produktion sei jedoch ressourcen- und energieintensiv, das müsse bei der Wahl von Produktionsstandorten berücksichtigt werden. „Mit der Windenergie haben wir gute Voraussetzungen im Norden. Zugleich haben die Landkreise als Wasserbehörden dafür Sorge zu tragen, dass mit Wasserrechten sorgsam, verantwortungsvoll und nachhaltig umgegangen wird“, so Ambrosy.

„Für die Herstellung von einem Kilogramm Wasserstoff werden neun Liter Wasser benötigt“, erklärt der Präsident des WVT Heiko Albers. Damit könne ein Brennstoffzellenauto etwa 100 Kilometer zurücklegen, ordnet er ein. Ob der enorme Wasserbedarf aus dem Dargebot, also der berechneten verfügbaren Menge je Grundwasserkörper, bereitgestellt werden könne, sei regional teils problematisch. „Wasserreduzierende Techniken, Wasserwiederverwendung oder sogenanntes Dual Use müssen in der Diskussion berücksichtigt werden“, sagt Albers.

Einigkeit bestand auch bei der Bekämpfung der Nutria. Der Nager verursacht große Schäden durch ein Unterhöhlen von Uferbereichen, aber auch von Deichen. Die Ausbreitung dieser invasiven Art ist eine große Gefahr für den Küsten- und Hochwasserschutz in Niedersachsen. NLT und WVT fordern das Land gemeinsam auf, sich verstärkt in eine bessere Koordination und Finanzierung der Nutriabekämpfung einzubringen.