Ukrainische Generalkonsulin diskutiert beim NLT Lage der Vertriebenen im Land

Die Generalkonsulin der Ukraine, Iryna Tybinka, war Gast beim Niedersächsischen Landkreistag (NLT). Im Verfassungs- und Eu-ropaausschuss des kommunalen Spitzenverbandes hat sie mit den Vertreterinnen und Vertretern der Landkreise die Lage der Menschen aus der Ukraine in Niedersachsen diskutiert.

Dr. Tybinka schilderte einleitend eindrucksvoll die militärische Lage in der Ukraine und das Leid der Bevölkerung durch den russischen Angriff. Vor dem dritten Winter des Krieges brachte Sie die Sorge um die Infrastruktur, insbesondere die Energieanlagen zu Ausdruck. Sie dankte den niedersächsischen Landkreisen für ihren Einsatz zur Hilfe der vertriebenen Menschen und betonte die Fortschritte in der Integration unter den über 100.000 ukrainischen Menschen in Niedersachsen. Sie warb für weitere Unterstützung der geflüchteten Menschen in Niedersachsen und in der Ukraine.

Die Solidarität mit der Ukraine ist in Niedersachsen ungebrochen. Zugleich ist die Betreuung der Vertriebenen bei den Dingen des täglichen Lebens, in Kitas und Schulen, bei der medizinischen Versorgung, bei der Integration in den Arbeitsmarkt eine Herausforderung für die Landkreise. „Für die Einordnung und das gegenseitiges Verständnis war der Austausch heute wichtig“, so Detlev Kohlmeier, Landrat des Landkreises Nienburg und Vorsit-zender des NLT-Verfassungs- und Europaausschusses. Dies ebne den Weg für pragmatische Lösungen und kreative Ideen, wenn konkrete Probleme zu lösen seien, beispielsweise bei der Kinderbetreuung oder der beruflichen Qualifizierung.

Die Landkreise sind für die Aufnahme und Integration der durch den russischen Angriffskrieg Vertriebenen zuständig, sie kümmern sich um die Betreuung der knapp 110.000 Ukrainerinnen und Ukrainer, die seit dem Überfall auf das Land am 24. Februar 2022 nach Niedersachsen gekommen sind. „Allein die Zahlen machen deutlich, wie wichtig der Austausch der Generalkonsulin mit den niedersächsischen Landkreisen ist“, so NLT-Hauptgeschäftsführer Meyer abschließend. Der Besuch des Verfassungs- und Europaausschusses knüpfe an bestehende Kontakte an.