Sprachförderung für Geflüchtete: Niedersachsen ist auf einem guten Weg

Fachtagung mit Ministerpräsident Weil

In einer gemeinsamen Fachtagung haben Niedersachsens Landesregierung und die kommunalen Spitzenverbände sich heute in Hannover erneut intensiv dem Thema Integration und Sprachförderung für Geflüchtete befasst. Der Schwerpunkt lag auf einer Koordinierung durch die Kreisebene. Initiiert wurde die Veranstaltung durch die Niedersächsische Staatskanzlei und den Niedersächsischen Landkreistag (NLT). Ministerpräsident Stephan Weil bekräftigte einmal mehr den Schulterschluss mit den Kommunen bei der Integration von geflüchteten Menschen, insbesondere bei der dafür erforderlichen Sprachförderung: „Die Koordinierung und ständige Verbesserung der vielfältigen Sprachangebote von Bund und Land kann sinnvoll nur durch die Kommunen gewährleistet werden, die wir für diese Aufgabe durch finanzielle Zuwendungen für Personalausgaben unterstützen.“

Eine besondere Sichtweise auf den Bereich der Sprachausbildung eröffnete der internationale Motivationstrainer Thorge Lorenzen aus Berlin, der den Slogan „Sprache ist gut – Verstehen ist besser“ prägte. Als Experte für interkulturelle Kompetenz hat Lorenzen viele Jahre im Kulturaustausch gearbeitet. Er stellte dar, dass es entscheidend ist, Verhaltensweisen von Menschen anderer Kulturen zu verstehen und sich mit Ihnen effektiv zu verständigen. Er erklärte, warum Menschen Ja sagen, obwohl sie Nein meinen oder warum einigen der Blickkontakt schwerfällt.

Der Landkreis Verden und die Stadt Salzgitter stellten ihre Konzepte zur Koordination der Sprachförderung vor und befeuerten die fachliche Diskussion. Dabei kamen auch wesentliche Strukturfragen und Probleme zur Sprache.

„Die Tagung hat gezeigt, dass wir in Niedersachsen auf einem guten Weg sind“, lobte Bernhard Reuter, Präsident des Niedersächsischen Landkreistages und Landrat des Landkreises Göttingen. „Es freut uns, dass die Niedersächsische Landesregierung die Koordination der Sprachförderung durch die Landkreise und kreisfreien Städte mit einem eigenen Landesprogramm unterstützt. Dies ist eine sinnvolle und notwendige Ergänzung des bestehenden Angebotes. Nur die kommunale Ebene kann Angebot und Nachfrage sinnvoll kanalisieren“, so Reuter weiter.

„Natürlich sind auch die Städte und Gemeinden bereit, sich bei der Gestaltung der Integrationsprozesse und der Weiterentwicklung der Sprachförderung vor Ort finanziell zu engagieren, die finanzielle Unterstützung des Landes ist dabei jedoch unverzichtbar. Aus diesem Grund begrüßen wir die Förderrichtlinie der Landesregierung zur anteiligen Finanzierung der Koordinatoren auf der Kreisebene“, ergänzte Hauptgeschäftsführer Heiger Scholz vom Niedersächsischen Städtetag.

Zum Hintergrund:

Land und Kommunen sind sich einig, dass eine Koordinierung auf der Kreisebene erforderlich ist, um die Sprachausbildung geflüchteter und zugewanderter Menschen zielgerichtet zu organisieren und anschlussfähig zu gestalten. In der örtlichen Umsetzung soll dafür gesorgt werden, dass sämtliche Angebote zur Sprachförderung des Bundes, des Landes und der örtlichen Ebene sinnvoll und zielgerichtet genutzt und miteinander anschlussfähig gestaltet werden. Da das Land Niedersachsen immer noch Mangelgebiet bei Ausstattung mit den Integrationskursen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge ist, hat das Land Niedersachsen die Basis-Sprachkurse eingeführt, die aus Landesmitteln finanziert werden. Mit einer zusätzlichen Förderung der Koordinierung der Sprachausbildung auf der örtlichen Ebene unterstützt das Land die