Niedersächsische Gesundheitsämter rüsten personell auf und setzen auf weitere Unterstützung des Landes

In Niedersachsen wird in der Coronakrise weiter konsequent auf die Kontaktnachverfolgung gesetzt. Nur so kann das Ausbreiten der Epidemie eingedämmt werden.

„Damit dies gelingt, haben die Gesundheitsämter der Landkreise und der Region Hannover seit dem 1. Februar dieses Jahrs bereits 331 Vollzeitkräfte unbefristet neu eingestellt. Darüber hinaus wurden 731 aus anderen Fachämtern der Kreisverwaltungen den Gesundheitsämtern zugewiesen. Zudem unterstützen 169 Personen von außerhalb der Verwaltung, beispielsweise Soldaten der Bundeswehr oder Medizinstudenten, die Gesundheitsämter. Zur weiteren Verstärkung werden in vielen Landkreisen derzeit die Ende September zwischen dem Innenministerium, den Hilfseinheiten des Katastrophenschutzes und den kommunalen Spitzenverbänden vereinbarten Mobilen Kontaktnachverfolgungsteams (3 x 9 Personen pro Landkreis) aufgebaut. Die Landkreise mobilisieren also alle Reserven“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages (NLT), Dr. Hubert Meyer, die Ergebnisse einer heute abgeschlossenen Umfrage bei den Landkreisen, an der sich bisher 30 der 37 Landkreise beteiligt haben.

„Wenn die aktuellen Inzidenzwerte in den Kommunen sich verdoppeln sollten, besteht Bedarf an zusätzlichen 888 Vollzeitstellen. Dieses Szenario kann sehr schnell Wirklichkeit werden. Berücksichtigt man die noch ausstehenden Meldungen, benötigen allein die Landkreise deutlich über 1.000 zusätzliche Kräfte. Wir appellieren daher an die Landesregierung, die in Aussicht gestellte Zuweisung von Landespersonal umgehend zu beschließen. Noch wichtiger ist es aber, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, damit es gar nicht erst in diesem Umfang zu weiteren Neuinfektionen kommt,“ forderte Meyer.