NLT fordert Fortführung der Arbeitsgruppe zur Schulstruktur
Der Niedersächsische Landkreistag (NLT) hat Kultusminister Dr. Bernd Althusmann aufgefordert, die auf Initiative des Ministerpräsidenten eingesetzte Arbeitsgruppe zur Schulstrukturreform zwischen dem Kultusministerium und den kommunalen Spitzenverbänden auch während des bevorstehenden Gesetzgebungsverfahrens fortzuführen. „Die Arbeitsgruppe hat sich im Gegensatz zum politischen Forum des sogenannten Bildungsgipfels als eine sinnvolle Arbeitsstruktur zur Abstimmung der Interessen des Landes einerseits und der Kommunen als Verantwortliche für die Schulentwicklungsplanung und Schulträger andererseits erwiesen. Und es gibt noch viel zu besprechen, wenn die Landesregierung es mit ihrem Modell der Oberschule ernst meint“, erklärte der NLT-Vorsitzende, Landrat Bernhard Reuter nach einer Vorstandssitzung des kommunalen Spitzenverbandes.
Als substantiell für den Erfolg einer künftigen Oberschule erachtet der NLT eine realistische Mindestschülerzahl. „Die vom Kultusminister nunmehr genannte Zahl von 52 Schülerinnen und Schüler für einen Jahrgang ohne gymnasiales Angebot ist ebenso überhöht wie mindestens 27 Schülerinnen und Schüler für einen Gymnasialzweig. Diese Zahlen konterkarieren die mit der Schaffung der Oberschule beabsichtigte Zielsetzung eines wohnortnahen Schulangebotes. Werden sie Gesetz, wird es in weiten Teilen Niedersachsens keine Oberschulen geben“, fasste Reuter die einhellige Auffassung im Vorstand des NLT zusammen.
Aufrecht erhält der NLT die Forderung nach einer Absenkung der Mindestzügigkeit für integrierte Gesamtschulen. Jedenfalls aber bedarf es nach Auffassung des NLT einer den Bedürfnissen in den Landkreisen gerecht werdenden Ausnahmeregelung. „Die bisher in Aussicht gestellte Ausnahme einer unzumutbaren Entfernung verfehlt diese Zielsetzung und würde dazu führen, dass es damit faktisch bei der starren Fünfzügigkeit verbleibt“, erklärte Reuter. Angesichts der politischen Festlegungen der Fraktionen in dieser Frage regt der NLT an, die Arbeitsgruppe gemeinsam mit den Koalitionsfraktionen im Niedersächsischen Landtag zu führen.