3. Kommunaler Rettungsdienstkongress: Landkreise haben Zukunft des Rettungsdienstes fest im Blick
„Die Anforderungen an einen modernen Rettungsdienst im Flächenbundesland Niedersachsen steigen ständig. Die Landkreise als Träger des Rettungsdienstes beschäftigen sich intensiv mit aktuellen Herausforderungen wie dem demografischem Wandel, der Gewinnung von geeignetem Personal und dem Einsatz von elektronischen Medien und Apps. Daher sind wir in diesem lebenswichtigen Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge für die Zukunft in Niedersachsen exzellent gerüstet“, erklärte NLT-Geschäftsführer Dr. Joachim Schwind zu Beginn des 3. Niedersächsischen kommunalen Rettungsdienstkongresses.
Die zweitägige Tagung mit mehr als 100 Experten aus den niedersächsischen Landkreisen und der Region Hannover und weiteren Verwaltungen wurde heute in Hermannsburg (Landkreis Celle) von Ministerialdirigent Dr. Alexander Götz, Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport, eröffnet. Er ging in seinem Eingangsstatement insbesondere auf die aktuelle Novelle des Niedersächsischen Rettungsdienstgesetzes ein. Die derzeit im Landtag beratene Novelle des Gesetzes stellt u.a. die Weichen für den in der Praxis bereits erfolgreich laufenden Einsatz des neuen Berufsbilds der Notfallsanitäterin und des Notfallsanitäters, der langfristig die Qualität im Rettungsdienst weiter steigern wird.
„Der Gesetzentwurf des Innenministeriums nimmt zahlreiche Anliegen der Kommunen auf, etwa im Bereich der Datenschutzbestimmungen oder der Regelungen für den qualifizierten Krankentransport. Angesichts der aktuell bundesweit schwierig einzuschätzenden Rechtslage im Vergaberecht halten wir es für klug und richtig, dass das Gesetzgebungsverfahren nicht mit dieser Problematik überfrachtet wird. Auf der durch den Gesetzentwurf aktualisierten Grundlage können die Landkreise und die Region Hannover in Niedersachsen auch in Zukunft gemeinsam mit den Hilfsorganisationen und privaten Unternehmen erfolgreich den Rettungsdienst vor Ort organisieren“, erläuterte Schwind.
Abschließend wies Schwind darauf hin, dass derzeit die strategischen Fragen der Personalgewinnung ein wichtiges Thema für die Landkreise als Träger darstellten. So sei insbesondere schnell eine gesetzliche Lösung auf Bundesebene zur Klarstellung der Sozialversicherungsfreiheit von Honorarnotärztinnen und Honorarnotärzten im Rettungsdienst notwendig, da Rechtsunsicherheiten bei den Rahmenbedingungen den Ärztemangel weiter verschärfen würden.
Kooperationspartner des kommunalen Rettungsdienstkongresses ist das Niedersächsische Studieninstitut für Verwaltung.