Einrichtung einer Pflegekammer löst nicht den Fachkräftebedarf - NLT und NSGB lehnen Pläne des Sozialministeriums ab
Anlässlich des heutigen Pressegespräches des Landesverbandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Unternehmerverbände Niedersachsens schließen sich der Niedersächsische Landkreistag und der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund der ablehnenden Haltung an.
Der Hauptgeschäftsführer des NLT, Prof. Dr. Hubert Meyer, erklärt hierzu: „Die Aufwertung des Pflegeberufs ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die sich nicht mit der Gründung einer eigenen berufsständischen Vertretung in Form einer Kammer lösen lässt. Das Präsidium des NLT hat sich daher einstimmig gegen die Einrichtung einer Pflegekammer in Niedersachsen ausgesprochen.“
Meyer führt weiter aus, dass es sich hierbei um einen gravierenden Eingriff in die Grundrechte handele. Mit einer Verkammerung seien zu viele Berufspflichten und zu wenig Rechte für die Beschäftigen verbunden. Die Praxis zeige zudem, dass es keine klare Aufgabenabgrenzung zwischen Kammern und Berufsverbänden gibt.
„Die eigentliche Zielsetzung einer besseren Entlohnung des Pflegepersonals wird damit nicht erreicht. Durch den Aufbau eines neuen bürokratischen Apparats kommt nicht mehr Geld zu den Pflegekräften“, stellt der Präsident des NSGB, Dr. Marco Trips, fest. Meyer und Trips kritisieren daher die Pläne des Niedersächsischen Sozialministeriums, in Niedersachsen eine Pflegekammer einzurichten.