Landkreise und SORMAS verfolgen dasselbe Ziel: digital vernetzte Bekämpfung der Corona-Pandemie

Nicht erst seit den letzten Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenzen mit der Bundeskanzlerin sehen sich die Gesundheitsämter auch in Niedersachsen mit der Forderung konfrontiert, SORMAS für die Kontaktverfolgung zu installieren. SORMAS (Surveillance, Outbreak Response Management and Analysis System) ist eine vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung entwickelte Open-Source-Software zur Epidemiebekämpfung.

Rund die Hälfte der Landkreise in Niedersachsen setzen SORMAS bereits zur Kontaktpersonennachverfolgung ein, die andere Hälfte arbeitet mit anderen Fachanwendungen, die teilweise darüberhinausgehende Funktionen erfüllen. Die Anbindung dieser Fachverfahren an die elektronischen Meldewege von SORMAS kann perspektivisch der nächste Schritt sein. So lassen sich bereits etablierte und reibungslos funktionierende Abläufe mit den Vorteilen des gegenseitigen Austauschs zu verbinden. Der Open-Source-Ansatz und der Netzwerkgedanken von SORMAS wurde von den Ausschussmitgliedern als richtiger und vorbildlicher Weg anerkannt.

„Ein erzwungener Systemwechsel in Zeiten hoher Fallzahlen ist aber nicht vertretbar. Hierüber sind wir uns mit dem Deutschen Landkreistag einig. Es muss klar sein, dass es nicht richtige oder falsche Software geht, sondern um ein gemeinsames digitales Netzwerk, das wir für den gesundheitsamtsübergreifenden Austausch seit Jahren fordern“, stellt NLT-Hauptgeschäftsführer Hubert Meyer nach der Sitzung fest. „Hierzu brauchen wir funktionierende Schnittstellen. Wir appellieren auch an die Hersteller der Fachverfahren, hier zügig nachzubessern.“