Landkreise erwarten Unterstützung durch Landesregierung in der Krise

Mit Unverständnis und Erstaunen reagiert der Niedersächsische Landkreistag (NLT) auf die Kritik von Kultusminister Grand Hendrik Tonne am Vorgehen des Landkreises Friesland in der Corona-Krise. „Der Landkreis Friesland als gesetzlich zuständige Behörde reagiert auf das starke Anwachsen der Neuinfektionen vor Ort. In dem Maßnahmenpaket ist ein Untersagen des Präsenz-Unterrichts für Schülerinnen und Schüler für jeweils 3 oder 4 Tage bis zu den Herbstferien enthalten. Das wirkt nach unserer ersten Einschätzung keineswegs überzogen.

Wir wundern uns, dass ein nicht zuständiger Minister aus der Ferne glaubt, die Infektionslage vor Ort besser beurteilen zu können als die Kolleginnen und Kollegen des örtlichen Gesundheitsamtes. Völlig inakzeptabel ist für uns, dass Minister der Landesregierung durch öffentliche Kritik die verantwortungsvolle Arbeit der zuständigen Behörden erschweren und den Gesundheitsämtern öffentlich in den Rücken fallen. Wenn Herr Tonne das Vorgehen des Landkreises für falsch erachtet, mag er das mit seiner zuständigen Kollegin aus dem Gesundheitsministerium erörtern. Diese kann den Landkreis jederzeit fachlich anweisen. Die Landesregierung muss in der Krise mit einer Stimme sprechen“, erläuterte der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages, Dr. Hubert Meyer.