Ab sofort ist die neueste Ausgabe unserer NLT-Information vom Oktober 2019 verfügbar. Das Heft kann unter Verbandszeitschriften eingesehen bzw. herunterladen werden.

Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Reform der Notfallversorgung gefährden nach Auffassung der niedersächsischen Landkreise und der Region Hannover massiv den Rettungsdienst und bringen existenzgefährdende Nachteile für eine Vielzahl von Krankenhäusern mit sich. Dies verdeutlichte der Niedersächsische Landkreistag (NLT) nach der diesjährigen Klausurtagung der Landrätinnen und Landräte in Hannover.

„Wir haben in Niedersachsen einen sehr gut funktionierenden Rettungsdienst. Hierfür sind die Landkreise im eigenen Wirkungskreis verantwortlich. Probleme gibt es in der hausärztlichen Versorgung außerhalb der Sprechzeiten im ambulanten Bereich. Der Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministers therapiert den falschen Patienten. Statt die ambulante Notfallversorgung der Kassenärztlichen Vereinigung in die Spur zu bringen, werden funktionierende kommunale Strukturen zerschlagen“, kritisiert NLT-Vizepräsident Landrat Bernhard Reuter, Landkreis Göttingen.

Der Gesundheitsminister beabsichtigt eine Grundgesetzänderung, um sich den Zugriff auf zentrale Bestandteile des Rettungswesens zu verschaffen. Nicht mehr die kommunale Selbstverwaltung vor Ort, sondern die Krankenkassen sollen in weiten Teilen über die Ausgestaltung des Rettungsdienstes bestimmen, beispielsweise wie viele Leitstellen und wie viele Rettungswachen es gibt. „Das ist umso absurder, als gleichzeitig allein in Niedersachsen Kosten in dreistelliger Millionenhöhe von den Krankenkassen auf das Land und die Kommunen verschoben werden sollen. Durch die Deklaration als Kosten der Daseinsvorsorge müsste künftig der Steuerzahler in den Ländern aufkommen für die Kosten der Leitstellen, Rettungswachen und der Fahrzeuge. Wir können nicht verstehen, warum die Bundesländer diesem Ansinnen nicht konsequenter entgegentreten. Die Kommunen jedenfalls können die zusätzlichen Lasten nicht tragen“, erklärte NLT-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Hubert Meyer. Er wies ergänzend darauf hin, dass sich auch hinter der wohlklingenden Formulierung der vorgesehenen Integrierten Notfallzentren an den Krankenhäusern eine finanzielle Falle verberge: Keineswegs solle jedes bisher in der Notfallversorgung tätige Krankenhaus diesen Status erhalten. Hingegen seien erhebliche finanzielle Abschläge für die nicht zum Zuge kommenden Krankenhäuser vorgesehen, die existenzgefährdend seien.

„Völlig ausgeblendet wird in der bisherigen Diskussion die enge Verzahnung des Rettungsdienstes mit der Feuerwehr und dem Katastrophenschutz, wie sie in der gemeinsamen Notrufnummer 112 und den integrierten Leitstellen zum Ausdruck kommt. Die Vorstellungen des Bundesgesundheitsministeriums in dieser Hinsicht sind diffus, vermengen Hilfeleistungs- und Qualitätsfragen, stellen nicht den Patientennutzen in den Vordergrund und greifen auf dem Tisch liegende Verbesserungsvorschläge nicht auf“, ergänzte NLT-Geschäftsführer Dr. Joachim Schwind, der auch Mitglied des Landesausschuss Rettungsdienst und stv. Vorsitzender des Landesbeirats Katastrophenschutz ist.

„Das NLT-Präsidium hat deshalb einstimmig beschlossen, zur Gründung eines Bündnisses für den Rettungsdienst als Landes- und Kommunalaufgabe aufzurufen. Es gilt nicht nur, massive Eingriffe in die Staatlichkeit der Länder und die kommunale Selbstverwaltung abzuwehren. Es geht um die Rettung von Menschenleben. Gerne sprechen wir über eine sinnvolle Fortentwicklung, beispielsweise durch eine Zusammenlegung der Notrufnummern 112 und 116117, wenn die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen stimmen. Einem Verschiebebahnhof von Kosten und Verantwortung, der ein funktionierendes System zum Einsturz bringt, werden wir uns aber mit aller Kraft entgegenstemmen“, so NLT-Vizepräsident Reuter abschließend, der diese Funktion auch im Deutschen Landkreistag ausübt.

Die niedersächsischen Landrätinnen und Landräte fordern noch für den Landeshaushalt 2020 mehr Geld vom Land zur Stärkung der Veterinärverwaltung. Dies machten sie in einer Diskussion mit den Vorsitzenden der beiden Koalitionsfraktionen im Niedersächsischen Landtag, Johanne Modder (SPD) und Dirk Toepffer (CDU) deutlich. „Die Landkreise subventionieren die staatliche Aufgabe der Lebensmittel- und Veterinärüberwachung jährlich mit über 20 Millionen Euro. Die Anforderungen steigen ständig. Öffentlichkeit und Politik erwarten insbesondere verstärkte Anstrengungen zum Tierschutz. Dieses Anliegen können wir nachvollziehen, ist aber nicht noch auf dem Rücken der schon jetzt stark beanspruchten Mitarbeiter zu leisten“, erklärte der Präsident des Niedersächsischen Landkreistages (NLT), Landrat Klaus Wiswe (Landkreis Celle) nach der diesjährigen Klausurtagung der Verwaltungschefs der Landkreise. Er forderte die Fraktionen auf, als ersten Schritt mindestens 10 Millionen Euro zusätzlich für den Haushalt 2020 zur Verfügung zu stellen.

Erhebliche finanzielle Anstrengungen erfordert nach wie vor der Ausbau der Kindertagesstätten. Die Landrätinnen und Landräte mahnten gegenüber Kultusminister Grant Hendrik Tonne höhere Zuschüsse für den durch Entscheidungen des Landesgesetzgebers verursachten Bedarf an weiteren Kindergartengruppen an. „Die zugesagten 20 Millionen Euro reichen bei weitem nicht. In einzelnen Landkreisen wird die zur Verfügung stehende Summe vielfach überzeichnet. In der mittelfristigen Finanzplanung stehen für 2021 und 2022 noch insgesamt 47 Millionen Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung, die der kommunalen Ebene versprochen sind. Wir fordern die Landesregierung auf, diese Mittel für Investitionen zur Verfügung zu stellen und einen vorzeitigen Maßnahmebeginn zu erlauben“, forderte NLT-Vizepräsident Landrat Bernhard Reuter (Landkreis Göttingen). Nur so könne sichergestellt werden, dass die notwendigen Plätze in den Kindergärten auch 2021 und 2022 zur Verfügung ständen.

Zu Beginn ihrer diesjährigen Tagung in Hannover diskutierten die Landrätinnen und Landräte aktuelle Fragen der Migrations- und Flüchtlingspolitik mit dem Präsidenten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Dr. Hans-Eckhard Sommer, und dem Staatssekretär im Niedersächsischen Innenministerium, Stephan Manke. Am Freitag war neben dem Kultusminister auch Sozialministerin Dr. Carola Reimann zu Gast. Schwerpunkte des Meinungsaustausches mit ihr bildeten unter anderem die Neuausrichtung der Krankenhausplanung sowie die Verbesserung des Kinder- und Jugendschutzes.

Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat heute entschieden, dass der Oberbürgermeister der Stadt Goslar nicht zugleich Abgeordneter des Goslarer Kreistages sein darf. Es hat damit die Entscheidung des Landkreises Goslar und das erstinstanzliche Urteil des Verwaltungsgerichts Braunschweig bestätigt.

„Das ist eine gute Nachricht für das kommunale Ehrenamt. Auch in Zukunft haben alle Wahlbewerber für die Kreistage die gleichen Chancen. Eine Zweiklassengesellschaft wird vermieden. Die Kreistage in Niedersachsen bestehen bewusst aus ehrenamtlichen Politikern, sie sind keine Interessenvertretung der hauptamtlichen Bürgermeister. Diese Grundentscheidung des Landtages ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden. Das OVG die drohenden Interessenkollisionen einer Mitwirkung der hauptamtlichen Bürgermeister zutreffend erkannt und gewürdigt“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages, Prof. Dr. Hubert Meyer, zum heutigen Urteils der höchsten niedersächsischen Verwaltungsrichter.

Am Wochenende vor dem Beginn der Aktionswoche Kommunaler Jobcenter in Deutschland besucht Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die Tagung der Niedersächsischen Kommunalen Jobcenter in Peine.

Seit 15 Jahren stellen in Niedersachsen die Kommunalen Jobcenter ihre Leistungsfähigkeit in der Arbeitsmarktpolitik und der Grundsicherung für Arbeitsuchende unter Beweis.

„Unsere zunächst 13 Landkreise haben im Jahr 2005 ihr arbeitsmarktpolitisches Engagement in der Sozialhilfe fortgesetzt und gleichzeitig die Leistungsgewährung und die Arbeitsförderung für alle Langzeitarbeitslosen in eine kommunale Arbeitsmarktpolitik übernommen“, erklärt der Präsident des Niedersächsischen Landkreistages, Landrat Bernhard Reuter aus Göttingen.

Die Kommunalen Jobcenter der heute 16 Landkreise übernähmen dabei alle Aufgaben für arbeitssuchende Menschen in ihrem Zuständigkeitsbereich, auch die der Bundesagentur für Arbeit.

Für die strategische Abstimmung in Fragen der Integrations- und Arbeitsmarktpolitik haben die kommunalen Jobcenter vor 15 Jahren ein landesweites Gremium als Arbeitskreis installiert. Dieser tagt heute zum 100. Mal, zieht Resümee und setzt Impulse für die künftige Arbeit. Der Bundesarbeitsminister informiert sich bei der Sitzung über diese besondere Art der Zusammenarbeit.

„Die 100. Sitzung unseres Strategiegremiums fällt zusammen mit der bundesweiten Aktionswoche der Kommunalen Jobcenter, die vom 26. bis 30. August 2019 unter dem Titel „Stark. Sozial. Vor Ort.“ stattfindet. „In dieser Aktionswoche stellen wir besondere Beispiele unserer Arbeit vor Ort vor“, kündigt der Sprecher der Kommunalen Jobcenter, Landrat Peter Bohlmann aus Verden an und freut sich auf einen inhaltlichen Austausch mit dem Bundesminister. „Gerade aus kommunaler Sicht haben wir Anregungen zur Entbürokratisierung und Flexibilisierung der Grundsicherung im Gepäck, um die Sozialleistungen wirkungsvoller zu gestalten und auch durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen dem Fachkräftemangel zu begegnen“, so Bohlmann weiter.

Die Kommunalen Jobcenter in Niedersachsen und bundesweit präsentieren in ihrer Aktionswoche sowohl ihre erfolgreiche Arbeit insbesondere für langzeitarbeitslose Menschen sowie individuelle Einzelprojekte bis hin zu Tagen der offenen Tür. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich an ihr kommunales Jobcenter vor Ort zu wenden.

„Gerade in den Zeiten der Zunahme digitaler Geschäftsprozesse sind wir besonders stolz darauf, dass unsere umfassende Arbeit vor Ort für die erwerbslosen Menschen stets individuell und wertschätzend bleibt. Nach wie vor gilt für uns der Grundsatz, „Bei uns hat jede Akte ein Gesicht!“, so Bernhard Reuter abschließend.

Die kommunalen Jobcenter in Niedersachsen sind:

Landkreis Ammerland

Landkreis Aurich

Landkreis Emsland

Landkreis Friesland

Landkreis Göttingen

Landkreis Grafschaft Bentheim

Landkreis Heidekreis

Landkreis Leer

Landkreis Oldenburg

Landkreis Osnabrück

Landkreis Osterholz

Landkreis Peine

Landkreis Rotenburg/Wümme

Landkreis Schaumburg

Landkreis Verden/Aller

Landkreis Wittmund

und ihre Partner:

Landkreis Eichsfeld (Thüringen)

Landkreis Nordfriesland (Schleswig-Holstein)

Landkreis Schleswig-Flensburg (Schleswig-Holstein)

„Es ist nicht verständlich, warum das Bundesverkehrsministerium das Projekt Schutzstreifen außerorts für Radfahrer klammheimlich beerdigt. Pilotversuche haben zum Beispiel im Landkreis Grafschaft Bentheim gezeigt, dass die Schutzstreifen außerorts von den Radfahrern akzeptiert werden und das Sicherheitsempfinden steigern. Dass nun die Markierungen wieder teuer entfernt werden müssen, ist nur schwer nachvollziehbar“, kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages (NLT) Prof. Dr. Hubert Meyer das vorläufige Aus der Maßnahme auf Nebenstrecken.

Anlässlich der Überlegungen der Verkehrsministerkonferenz zur Steigerung der Sicherheit und Attraktivität des Radverkehrs formuliert der NLT die Erwartung an Bund und Länder, die Schutzstreifen außerorts auf Nebenstrecken endlich zu erlauben. Insbesondere auf weniger befahrenen Landstraßen dienten sie als kostenschonende Alternative zu herkömmlichen Radwegen. Sie verursachten nur zehn Prozent der Kosten. Gleichzeitig könnten zusätzliche Flächen für Verkehrswege eingespart werden.

Nicht ohne Grund wurde der Landkreis Grafschaft Bentheim vom Niedersächsischen Verkehrsministerium und von der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen als fahrradfreundliche Kommune ausgezeichnet. „Den guten Erfahrungen dort müssen nun bundesweit Taten folgen“, forderte Meyer nachdrücklich.

Hintergrund:

Mit dem Projekt „Schutzstreifen außerorts“ wurde von 2013 bis 2016, verlängert bis Ende 2018, bundesweit in mehreren Kommunen erprobt, wie sich die Markierung von Schutzstreifen auf die Verkehrssicherheit sowie die Akzeptanz und das Verhalten der Verkehrsteilnehmenden auswirkt. Nach Abschluss des Projekts kommt das Bundesverkehrsministerium zu einem verhaltenen Fazit, obwohl gerade die rot eingefärbten Schutzstreifen wie im Landkreis Grafschaft Bentheim oder im Landkreis Northeim einen deutlich vermindernden Effekt auf die Geschwindigkeit der Kraftfahrzeuge zeigten. Im Abschlussbericht beurteilen die beauftragten Planungsbüros Schutzstreifen außerorts auf Nebenstrecken mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h als eine Lösungsmöglichkeit zur Führung des Radverkehrs auf schwächer belasteten Straßen. Vor allem die Niederlande nutzen Schutzstreifen auch außerorts seit vielen Jahren mit guten Erfahrungen. Im Landkreis Grafschaft Bentheim verursacht die Demarkierung der Schutzstreifen Kosten in Höhe von knapp 200.000 Euro. Die Ausschreibung zur Entfernung läuft derzeit.

„Die Bundeskanzlerin hat mit Recht davor gewarnt, abgehängte ländliche Räume zu vernachlässigen. Dem entgegenzuwirken ist aus unserer Sicht der wichtigste Auftrag der Kommission gleichwertige Lebensverhältnisse, deren Ergebnisse das Bundeskabinett kommende Woche bewerten will. Vorrangig muss die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz den heutigen Erfordernissen angepasst werden. Sie muss künftig die ländliche Entwicklung insgesamt und die Sicherstellung angemessener Versorgungsstrukturen umfassen,“ erklärte der Präsident des Niedersächsischen Landkreistages (NLT), Landrat Bernhard Reuter, nach einem Gespräch des NLT-Präsidiums mit Staatsminister Hendrik Hoppenstedt im Bundeskanzleramt.

Die Landkreise hätten kein Verständnis dafür, wenn dieses überfällige Thema jetzt nicht angepackt werde, erläuterte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistages, Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, der an dem Gespräch teilnahm und selber der Kommission angehört. Es gehe um finanziell überschaubare Summen. Wichtiger noch sei das Signal, dass die Politik die Sorgen der Menschen in den ländlichen Räumen ernst nehme.

Reuter, der auch Vizepräsident des Deutschen Landkreistages ist, verdeutlichte an Beispielen aus seinem heimatlichen Landkreis Göttingen, dass florierende Kommunen und Gemeinden mit dramatischen demografischen Problemen oftmals dicht bei einander lägen. Die Agrarstruktur sei nicht mehr das entscheidende Thema. Vielmehr gelte es in die Infrastruktur zu investieren und das gerade in ländlichen Regionen besonders ausgeprägte ehrenamtliche Engagement als Hilfe zur Selbsthilfe wirkungsvoll zu unterstützen.

Niedersachsen ist ein sportbegeistertes Land. Die Leistungen unserer Sportvereine und Sportverbände sind ein großartiger und unentbehrlicher Beitrag zum Funktionieren unseres Gemeinwesens. Das Land Niedersachsen, die Kommunalen Spitzenverbände und der LandesSportBund Niedersachsen e.V. haben daher am heutigen Donnerstag (27. Juni 2019) eine entsprechende gemeinsame Erklärung unterzeichnet und damit ihre Verbundenheit zum Ausdruck gebracht. Sie erneuern damit eine Vereinbarung, die bereits im Jahr 2007 unter dem Titel „Sport tut den Menschen in Kommunen gut“ unterschrieben wurde.

In der neuen Erklärung bekräftigen der niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, Dr. Marco Trips (Präsident Niedersächsischer Städte- und Gemeindebund), Bernhard Reuter (Präsident Niedersächsischer Landkreistag), Frank Klingebiel (Vizepräsident Niedersächsischer Städtetag) und Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach (Präsident LandesSportBund Niedersachsen e.V.) die vielfachen, positiven Aspekte des Sports.

„Sport ist die große Klammer um unser Gemeinwesen und unsere Gesellschaft. Der verbindende Wert des Sports in allen Altersklassen und über Geschlechter, Nationalitäten und Hautfarben hin-aus, ist elementarer Bestandteil unserer Gesellschaft. Sport macht gesund, führt Menschen zusammen und macht einfach Spaß! Unser vielfältiges Sportangebot in Niedersachsen ist außerdem ein wichtiger Standort- und Tourismusfaktor“, so Minister Pistorius. „Für die Sportausübung braucht es funktionierende Sportstätten – daher hat die Landesregierung in 2019 ein 100 Millionen Euro Sportstättensanierungsprogramm aufgelegt, um aktiv den Sanierungsstau zu beheben.“

Gemeinden, Städte und Landkreise sind mit ihrer vielfältigen, aber gleichzeitig gezielten Förderung ebenfalls ein wichtiger Partner für die Sportvereine vor Ort. „Auch kleinere Gemeinden haben trotz ihrer zum Teil schwierigen Finanzsituation immer wieder bewiesen, dass die Förderung des Sports ein bedeutender Faktor ihrer Kommunalpolitik ist“, so der Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Marco Trips.

Bernhard Reuter, Präsident des Niedersächsischen Landkreistages ergänzt: „Angesichts der sich ständig veränderten Lebensgewohnheiten, der Auswirkungen des demographischen Wandels und der Zuwanderung sowie der angespannten Finanzlage, müssen vor Ort kreative und den regionalen Bedingungen vor Ort angepasste Formen der Partnerschaft und Förderung gefunden werden.“

„Die Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung ist ein Bekenntnis aller Partner, Lösungen vor Ort im Sinne des Sports zu suchen“, so Oberbürgermeister Frank Klingebiel (Stadt Salzgitter), Vizepräsident des Niedersächsischen Städtetages. „Wir sind uns in dem Ziel einig, den Vereinssport noch weiter zu stärken. Auch wenn die Kommunalhaushalte angespannt sind, muss es möglich sein, kommunale Sportförderung zu leisten.“

Abschließend betont der Präsident des Landessportbundes Niedersachsen e.V., Prof. Wolf-Rüdiger Umbach: „Der Vereinssport ist mit seiner Jugendarbeit, Sozial- und Bildungsarbeit, Gesundheits- und Daseinsvorsorge Teil der aktiven Bürgergesellschaft vor Ort. Er benötigt eine bedarfsgerechte Förderung. Wir begrüßen daher diese gemeinsame Willenserklärung, weil sie eine Grundlage bildet für verlässliche Sportförderung.“

„Die erneut ins Gespräch gebrachte Idee einer Genehmigungsfiktion im Baugenehmigungsverfahren lehnen wir entschieden ab. Sie würde keine Probleme lösen. In Niedersachsen sind etliche Gebäude wie Einfamilienhäuser bereits vom Baugenehmigungsverfahren freigestellt. Für die übrigen Gebäude muss ein vorheriges Genehmigungsverfahren stattfinden, um Gefährdungen auszuschließen und Fehlinvestitionen zu vermeiden. Die Genehmigungsfiktion würde in Wirklichkeit mehr Bürokratie schaffen, Rechtsunsicherheit hervorrufen und zu langwierigen nachträglichen Gerichtsverfahren, z.B. von Nachbarn, führen. Wir sind irritiert, dass dieser alte Hut, der im Niedersächsischen Bündnis für bezahlbares Wohnen erst vor wenigen Wochen zu Recht abgelehnt wurde, nun wieder in den Ring geworfen wird“ fasste der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages (NLT) Prof. Hubert Meyer, das Votum des Umweltausschusses des Verbandes nach einer heutigen Sitzung im Landkreis Cuxhaven zusammen.

Der NLT fordert stattdessen für schnellere Baugenehmigungsverfahren eine Intensivierung der Fachkräfteausbildung durch das Land, insbesondere die Schaffung von mehr Planstellen für Baureferendare. Elementar sei auch eine engagierte Digitalisierung. Hier stehe das Land in der Verantwortung, die zentralen Schnittstellen und die Finanzierung für alle Baugenehmigungsbehörden bereitzustellen.

Das der Sanierungsstau in den Schulen auch den Landeselternrat beschäftigt ist verständlich. Mit Erstaunen hat aber der Niedersächsische Landkreistag auf eine Meldung des Vorsitzenden dieses Gremiums reagiert die den Eindruck erweckt, es würde 2019 „kein einziger Euro“ für Investitionen in Schulen vorgesehen.

„Den Kommunen liegen ihre Schulen am Herzen. Nach der Kassenstatistik wurden allein 2018 in Niedersachsen 357 Millionen Euro in die bauliche Infrastruktur der Schulen investiert. In ähnlichen Größenordnungen dürften sich die Mittel im laufenden Jahr bewegen. Dass der Bedarf dennoch nicht gedeckt werden kann, ist uns bewusst. Deshalb fordern die kommunalen Spitzenverbände ja so nachhaltig die Einlösung des Wahlversprechens der SPD und CDU, den Kommunen eine Milliarde Euro für Investitionen zur Verfügung zu stellen,“ erklärte der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages, Prof. Dr. Hubert Meyer in Hannover.